Lasörlinggruppe - Der Lasörling Höhenweg



Ein Bericht von Karsten Dahlhaus
Nach einem Jahr Pause machen wir uns erneut auf zu einer Hüttentour. Dieses Jahr nehmen wir uns den Lasörling Höhenweg in Osttirol vor. Die Wettervorhersagen waren alles andere als rosig. Sollte nach der Pleiten-, Pech- und Pannentour von 2013 ein zweiter Teil folgen?

Tag 1 :
Wir stellen unser Auto in Hinterbichl im Virgental direkt an der Bushaltestelle ab und fahren mit dem Postbus nach Virgen. Hier durchqueren wir den Ort und beginnen nach der Überquerung der Isel den Aufstieg zur Wetterkreuzhütte (2.106 m). Beim Aufstieg wählen wir den angenehmeren Weg über die Forststraße. Das Wetter beim Aufstieg ist sehr gut, fast schon zu gut. Die ganze Zeit über scheint die Sonne. Im Radio wurden 39°C vorhergesagt, leider wurden auch schwere Gewitter gemeldet. Gegen Mittag erreichen wir die Hütte. Erst zum späten Nachmittag fängt es an zu regnen, dem schweren Unwetter entgehen wir zum Glück ganz.

Tag 2 :
Von der Wetterkreuzhütte gehen wir am nächsten Tag zur Lasörlinghütte (2.293 m). Für heute wird die ganze Zeit Regen vorhergesagt. Und tatsächlich regnet es, während wir aufstehen, aber schon beim Frühstück hört es auf und sogar die Sonne lässt sich blicken.
Aufgrund der nun doch besseren Wetteraussichten bleiben wir bei unserem Plan und wählen den Weg über die Gipfel Legerle (2.527 m), Zupalkogel (2.720 m), Donnerstein (2.725 m) und Speikboden (2.653 m). Vom Speikboden gehen wir hinab in Richtung Merschenalm und begeben uns zum letzten Aufstieg zur Merschenhöhe (2.499 m). Von hier gehen wir direkt zur Lasörlinghütte.
Zum Ende der Tagesetappe werden die Wolken dicker und der Wind frischer. Wir genießen noch einen Apfelstrudel vor der Hütte, bevor wir in die warme Stube hineingehen.

Tag 3 :
Auch in dieser Nacht regnet es fast die gesamte Zeit. Selbst beim Aufstehen und Frühstücken fallen Tropfen. Wir verwerfen unseren Plan, über den Lasörling (3.098 m) zu gehen. Auch der Hüttenwirt kann den Weg über den Lasörling bei diesem Wetter nicht empfehlen. Er sagt ganz klar: „Der Lasörling ist ein Schönwetterberg“.
Erstaunlicherweise laufen wir im Trockenen los.
Wir kommen an einen Abzweig. Hier müssen wir uns entscheiden: rechts über den Lasörling oder links über das Prägrate Törl (2.853 m). Wir nehmen uns die Empfehlung des Hüttenwirts zu Herzen und beginnen den Aufstieg zum Prägrate Törl. Anschließend begeben wir uns zur Michltalscharte (2.652 m), steigen zum Kleintalboden ab und beginnen mit dem letzten Anstieg zur Roten Lenke (2.794 m). Kurz vor dem Grat legen wir unsere Regensachen an. Zum Glück regnet es nur für ca. 10 Minuten.

Vom Grat sehen wir die Neue Reichenberger Hütte (2.586 m) und erreichen diese 30 Minuten später.

Tag 4 :
Wieder vergeht eine regnerische Nacht. Ehe man sich versieht, neigt sich die Hüttentour schon wieder dem Ende. Wir steigen zur Bachlenke (2.612 m) auf und beginnen den langen Abstieg durch das Großbachtal. Wir passieren die Großbachalm, die Stürmitzalm (1.932 m), die Pebellalm (1.520 m) und die Islitzer Alm (1.513 m).
Über Ströden erreichen wir anschließend Hinterbichl. Nahezu während des gesamten Abstiegs regnet es leicht und auch auf der Heimfahrt bleibt uns das kühle Nass erhalten.
Rückblickend hatten wir sehr viel Glück mit dem Wetter. Dass wir den Lasörling nicht bestiegen haben ist schade, aber vielleicht ein Grund, um nochmals zum Lasörling Höhenweg zurückzukehren.