Ötztaler Alpen - Söldens Stille Seite



Tag 1 – 17.08.2012

Nach einer achtstündigen Autofahrt erreichten wir um 7.00 Uhr Sölden.
Da unser Bus, ja wir sparten uns die ersten 600 Höhenmeter, erst um 8.35 Uhr abfuhr, hatten wir noch Zeit.
Wir parkten das Auto und tranken noch den letzten Kaffee ehe es ernst wurde.

Abenteuerlich war schon die Busfahrt welche wir im stehen absolvierten, da alle Plätze belegt waren.

Um 9.20 erreichten wir die Kleble Alm von wo aus wir starteten. Die Wettervorhersage für die nächsten 4 Tage versprach uns nur Sonne und hochsommerliche Temperaturen.

Nach dem eincremen ging es dann endlich los. Am Anfang noch über Wiesen wurde es später steiniger und die Sonne brannte vom Himmel herunter.

Den Abzweig zum Söldenkogl (10.30 Uhr) ließen wir links liegen und folgten dem Weg weiter bis zum Unteren Laubkarsee (2681m), welchen wir um 11.17 Uhr erreichten und eine Pause machten.

Um 11.47 Uhr ging es weiter. Den Oberen Laubkarsee (2744m) erreichten wir um 12.00 Uhr.

Mit Blick auf den Durrnkaregga rasteten wir von 12.40 bis 13.00, ehe wir den Schlussanstieg zur Hochstubaihütte in Angriff nahmen.

Die Luft war so was von dünn, sodass wir alle wie alte Dampflokomotiven schnauften. Die Hochstubaihütte (3174m) erreichten wir um 14.30 Uhr.

Mit dem Ausblick auf die Ötztaler Alpen und einem leckeren Apfelstrudel mit Vanillesoße bzw. einer Gulaschsuppe genossen wir den Nachmittag. Abends erlebten wir eine tollen Sonnenuntergang.

Stefan bestieg noch den Hohen Nebelkogl 3211m, welcher in leichter Kletterei zu erreichen war.

Tag 2 – 18.08.2012

Der zweite Tag startete kalt mit einem recht frischem Wind. Wir liefen um 8.05 Uhr los.

Heute mussten wir über 2 Gletscher welche aber hervorragend gesichert und markiert sein sollten, aber dazu später mehr. Zuerst gingen wir über die Himmelsleiter abwärts. Die Himmelsleiter verlief durch eine steile Wand ins Obere Seekar und ist gespickt mit Seilen und Steinstufen.

Am Notbiwak auf 2874m machten wir eine kurze Rast (9.15 Uhr – 9.30 Uhr). Weiter ging es in steilen Serpentinen durchs Untere Seekar bis zum Seekarsee (2655m), wo wir eine längere Pause einlegten (9.50 Uhr – 10.14 Uhr).

Das folgende Stück bis zum Warenbach verlief fast eben, aber auch nur fast. Am Bach angekommen machten wir einige Fotos und begannen um 11.00 Uhr mit dem Aufstieg durch das Warenkar bis zum Windach Ferner.

Der Aufstieg zog sich und wir erreichten den Grat am Windach Ferner um 12.30 Uhr. Nach einer kurzen Pause schnallten wir uns um 12.40 Uhr die Steigeisen um und wir versuchten unseren ersten Gletscher. Auf dem Gletscher lagen überall Stangen, so dass wir einen richtigen Weg nicht erkennen konnten. Am Anfang gab es noch Trittspuren, welche aber durch die Schneeschmelze weniger wurden.

Das erste Teilstück war noch OK. Wir folgten dem Lift, was sich aber als Fehler herausstellte, da Stefan plötzlich bis zum Hintern in einer Gletscherspalte saß. Vom Hüttenwirt der Hildesheimer Hütte hörten wir später, dass wir uns ca. 30m links vom Lift hätten halten müssen, um in keine Gletscherspalte zu fallen. Der Windach Ferner führt hinauf zur Jochdohle, einem SB-Restaurant in 3149m Höhe, welches mit der Stubaier Gletscherbahn zu erreichen ist. Dort machten wir erstmal bis 14.20 Uhr Pause, ehe wir uns auf den Weg zur Hildesheimer Hütte über den Gaißkarferner machten.

Über den Gaiskarferner verlief ebenfalls ein mit Stangen markierter Weg, der aufgrund der vielen Trittspuren auch deutlich zu erkennen war.Das letzte Stück bis zur Hildesheimer Hütte, welche wir um 15.40 Uhr erreichten, verlief über Blockgestein.

Tag 3 – 19.08.2012

Zuerst ging es um 7.40 Uhr 100 Höhenmeter runter bis zum Abfluß des Gaißkarferners (2750m). Diesen überquerten wir um 8.10 Uhr und stiegen 260 Höhenmeter bis zum Gamezplatzl (3019m) auf. Das Gamezplatzl erreichen wir um 9.20 Uhr und machen dort bis 10.00 Uhr eine ausgiebige Pause.

Der Abstieg bis zum Triebkarsee (Erbswurstsee) (2695m) erforderte durch seine Steilheit und sein loses Geröll unsere ganze Aufmerksamkeit. Eigentlich wollten wir am Triebkarsee, den wir um 10.45 Uhr erreichten, eine Pause machen, doch durch die enorme Hitze im Triebenkarle entschieden wir uns bis zur Hütte durchzulaufen, da wir auf dem gesamten Abschnitt keinen Schatten mehr gehabt hätten.

Kurz vor der Hütte legten wir dann doch nochmal eine Pause ein (30 min), wo wir unsere Vorräte aufbrauchten, da es am nächsten Tag nach Hause ging.

Die Siegerland Hütte erreichten wir schon um 12.15 Uhr. Den Nachmittag verbrachten wir auf der Terrasse und genossen bei kühlem Bier den Ausblick auf die Berge. Am Abend sahen wir noch den schönsten Sternenhimmel den wir jemals gesehen hatten.

Tag 4 – 20.08.2012

Wir starteten jeden Tag früher als wir ins Hüttenbuch geschrieben hatten. Um 7.30 Uhr ging es los.

Der Abstieg entlang der Windachklamm war lang aber nicht schwierig. Wir tauchten so langsam wieder in die Zivilisation ein. Die tolle Landschaft beim Abstieg ließt uns die ganze Tour nochmal Revue passieren. Um 10 Uhr erreichten wir Fiegls Hütte. Der weitere Weg verlief auf einer breiten Forststraße. Um 11.05 Uhr waren wir am Auto.

Obligatorisch wie nach jeder Tour gingen wir erstmal schwimmen und machten uns dann auf den Heimweg. Um 21.00 Uhr waren wir wieder zu Hause.

Fazit:

Eine Gletscherbegehung werden wir so schnell nicht mehr machen. Die Spalten haben uns einen schönen Schrecken eingejagt. Alles in allem war die Tour sehr schön.

Wir werden die Tour bestimmt noch einmal gehen wenn dann auch mit weniger Fotoausrüstung.